Gestern haben wir auf einem Hof in Wegberg ein großes Kastrationsprojekt gestartet.

Obwohl dort die eigenen Katzen alle kastriert sind kommen ständig neue dazu. Der Verdacht liegt nahe dass dort so mancher seinen unerwünschten Nachwuchs los wird. Da mittlerweile um die 30 unkastrierte Katzen, zum größten Teil um die 4-8 Monate alt, gezählt worden sind wird es höchste Zeit dass wir loslegen.

Danke an die lieben Menschen die mit einer kleinen Spende uns dabei helfen das Ganze zu stemmen. Auch mit Euren Futterspenden konnten wir die tierlieben Hofbesitzer ein bisschen unterstützen. Einen Teil der Kastrationskosten übernehmen die Hofbesitzer, aber alles alleine kann keiner wirklich tragen.

Alle Katzen dürfen dorthin zurück und das Tier Refugium Wegberg e.V. wird es als eine neue Futterstelle mit regelmäßigen Futterspenden betreuen. Denn wenn wir dort wirklich alle kastriert haben, so müssen wir wohl immer alles im Auge behalten. Sobald eine fremde Katze dort auftaucht, muss dann sofort reagiert werden.


Leider muss es aus aktuellem Anlaß wieder gesagt werden:

Das Tier Refugium Wegberg ist eine reine ehrenamtlich betriebene Herzensangelegenheit und wir bestreiten alles aus Spenden, Aktionen und viel finanzieller Eigenleistung. Den kompletten Gnadenhof mit den Bewohnern, den damit anfallenden Arbeiten, den Anrufen, den Mails bestreitet wochentags einer alleine. Vor und nach ihrer Berufstätigkeit übernimmt Nancy die Versorgung des Katzenhauses. Abends und am Wochenende packt dann Michael nach Feierabend zusätzlich mit an. Buchhaltung und Organisation von Aktionen sowie die Abteilung "Taubenhilfe" betreut unsere Schatzmeisterin Stefanie auch neben ihrer Berufstätigkeit. Tierarztfahrten und Vorkontrollen teilen sich unsere 5 Pflegestellen unter sich auf. Ab und an finden wir Helfer und Unterstützer über die wir uns sehr freuen.

Aufgrunddessen bitten wir um Rücksicht, wenn wir nicht gleich "springen". Wir behalten uns vor, nach Dringlichkeit zu sortieren. Anders ist die Flut an Mails und Anrufen nicht zu stemmen.

Für die Menschen, die uns vorwerfen ihnen nicht zu helfen: Wir können nicht allen Bitten nachkommen. Können nicht alles aufnehmen. Können nicht allen helfen..... wir würden es gerne.
Aber unser Tag hat auch nur 24 Stunden. Und die sind schon sehr prall gefüllt.

Und jetzt zu etwas schönem: Unsere Pflegevögel konnten "entlassen" werden. Der Eichelhäher und eine kleine Ringeltaube kamen als kleine Küken zu uns und mussten als Handaufzuchten gepäppelt werden, sie sind prächtig gediehen und nun ausgewildert. Eine verflogene Rassetaube wurde einige Tage gepflegt und konnte dann ihrem glücklichen Besitzer zurück gegeben werden. Und eine angeschossene Ringeltaube wurde gesundgepflegt und auch wieder in ihren natürlichen Lebensraum entlassen.


Heute sind Elmo, Theo, sowie die schwarze Fundkatze aus Arsbeck zur Zahnsanierung. Fundkatze Minny wird an ihrem Nabelbruch operiert.

Zwei Fundkaninchen liegen auch im OP. Ein Böckchen wird kastriert. Das zweite hat es ein bisschen schwerer. Er wird an einem Hodentumor operiert. Wir hoffen dass er es gut übersteht, da er schon älter zu sein scheint. Beide Kaninchen werden auf Pflegestellen betreut, da das Tier Refugium nicht auf artgerechte Kaninchenhaltung eingerichtet ist.

Einige Kitten sind glücklicherweise vermittelt, aber es kamen auch wieder neue hinzu. Wir sind wirklich froh wenn die Menschen die uns verletzte oder gefundene Katzen / Kitten melden auch tatkräftig mithelfen beim Einfangen oder pflegen. Denn personell, finanziell und auch seelisch sind wir eigentlich schon über unser Limit hinaus.

Die beiden Tauben und der Eichelhäher können in Kürze ausgewildert werden.

Und jetzt zur Aufmunterung noch ein Foto von einem unsere Schweine, das es sichtlich genießt bei dem heißen Wetter zur Abkühlung in einem Schlammloch zu planschen. Bei der Gelegenheit noch der Hinweis, das immer noch zwei von den Schweinchen ein artgerechtes Zuhause suchen.


Eines von den insgesamt vier kranken Kitten. Kitten, wild geboren von einer ebenso wild geborenen jungen Katzenmama. Sie haben natürlich grosse Angst, kratzen, beissen und winden sich. Vor allem die Behandlung der vereiterten Augen ist alles andere als einfach. Das sind die Situationen die uns besonders belasten. Kein Kätzchen müsste das durchleben, würden die Menschen der Verantwortung gerecht werden die sie mit einem Lebewesen übernehmen. Statt unbeschwert zu spielen, müssen sie wochenlang in Angst leben. Angst vor den Menschen, die ihnen eigentlich nur helfen möchten.

Zwei Millionen herrenlose Katzen leben mitten unter uns. Der Süden ist längst hier...und die "Beseitigungsaktionen" finden hier schon statt... still, heimlich, unbeachtet.. für die Medien nicht spektakulär genug. Und was sie nicht zeigen, kümmert auch kaum einen. Und die, die sich kümmern kämpfen gegen Windmühlen. Um eine Kastrationspflicht...um Hilfe...um ein offenes Ohr... Dafür dass man auch für sie auf die Straße geht. Für sie, die mitten unter uns still und leise ihr Dasein fristen.

 

...und es reisst nicht ab ...
Kitten Nr. 55+56 eben auf der Rather Strasse eingefangen. 56 Kitten die wir in den letzten Wochen aus den Strassen aufgenommen haben. Wie man sich vorstellen kann, können soviele Katzen nicht alle bei uns im Refugium untergebracht werden. Darum an dieser Stelle ganz lieben Dank an unsere Pflegestellen und befreundeten Tierschutzvereinen die uns bisher viele Kitten abgenommen haben.