Der kleine Tao Tao - eine Idee nimmt Formen an!
Wir berichteten vor ca 1,5 Jahren erstmals von dieser Idee und bekamen jede Menge Gegenwind. Aber nicht nur wir, sondern auch die betreffende Landwirtfamilie musste sich aus den eigenen Reihen einiges anhören. Es war eine schwere Zeit für alle Beteiligten, aber wie es so schön heisst " Nur wer gegen den Strom schwimmt bekommt Muskeln ". Nun sehen sich alle stark unt ermutigt genung um das Projekt anzugehen.
Aber noch mal zu den Anfängen. Vor ca zwei Jahren liessen die Besitzer eines Milchkuhbetriebes im Kreis Heinsberg in einem Gespräch verlauten, dass sie die Milchwirtschaft sobald es geht aufgeben und ihren Kühen aber das „Gnadenbrot“ geben möchten. Klar stiess es bei uns auf fruchtbaren Boden und wir sagten ihnen zu, sie dabei mit Rat und Tat zu unterstützen. Die Aufgabe des Milchbetriebes hatte zwar natürlich auch einen wirtschaftlichen Grund, aber die warmherzigen Bauersleute taten sich mit der Trennung der kleinen Kälber von ihrer Mutter kurz nach der Geburt immer schwererer. Das traurige Dasein der Kälber bis zur Abholung durch den Viehhändler- das alles war für sie emotional kaum mehr zu ertragen. Eigentlich zögerten sie die Aufgabe der Milchwirtschaft immer wieder raus, weil es dann bedeuten würde, dass allen Tiere dann der üblichen Gang zum Schlachthaus erwarten würde. Die meisten Kühe sind ja dort geboren, haben ihre Geschichte. Einige werden schon seit Jahren dort weiter versorgt, obwohl sie aus Altersgründen keine Milch mehr geben. Die Bauern können es nicht mit ihrem Gewissen vereinbaren, dass Tiere, die ihnen fast 10 Jahre ein Einkommen beschert haben, nun einfach entsorgt werden sollen.
Doch was tun? Es ist finanziell alleine nicht zu stemmen. Lange schon träumt die Bauersfamilie von einem Kuhaltersheim, doch aufgrund der zu erwartenden Widerstände haben sie sich noch zurecht gesorgt, ob sie so ein dickes Fell haben um emotional das alles auszuhalten. Doch die Zeit ist nun endgültig da. Erste Schritte wurden im Hintergrund bereits eingeleitet und einige der ehemaligen Milchkühe wurden schon von Tierfreunden „adoptiert“, d.h. dass sie sowohl die Unterhaltskosten in Form einer Patenschaft mittragen, als auch auf dem Hof mitanpacken. Denn Arbeit gibt es natürlich immer mehr als genug. Nun versucht die Familie mit Unterstützung des Tier Refugiums Wegberg e.V. ihre Idee umzusetzen und sieht sich mit vielen Hürden konfrontiert- Gegenwind der hiesigen Bauern, Finanzierung, die juristische Umsetzung, die Versorgung der Tiere- es gibt noch so viel zu organisieren - ein Gnadenhof ist nicht mal eben gegründet. Aber ein Anfang ist gemacht! Den kleinen Tao Tao haben Freunde des Tier Refugiums bei einem Besuch des Hofes traurig und verängstigt in seiner Box entdeckt und sofort beschlossen etwas daran zu ändern. Zusammen mit den Hofbesitzern haben sie dann entschieden, dass jetzt den Worten Taten folgen sollten und somit stand der Zusammenführung von Mutter und Sohn nichts im Wege! Die Wiedersehensfreude der Beiden, das ungläubige und fröhliche Herumspringen des Kleinen um seine Mutter und der zufriedene und entspannte Gesichtsausdruck seiner zweibeinigen Besitzer nach der geglückten Aktion - das alles zeigt uns- wir sind auf dem richtigen Weg!!
Tao Tao und seine Mama sind quasi die Gründungs-Kühe des Gnadenhofes, sie dürfen zusammenbleiben, Tao kommt nicht zum Schlachter und seine Mutter muss nie wieder Kälber auf die Welt bringen die ihr sofort entrissen werden. Nun sorgen Tierfreunde für den Lebensunterhalt von Tao Tao und seiner Mutter- denn sie verursachen natürlich Kosten- Futter, Tierarzt, tägliche Versorgung, Weideplatz- all das kostet natürlich Geld- damit die beiden ihr Leben sicher und artgerecht verbringen können Für die anderen Milchkühe, die bis Ende des Jahres nach und nach „abstillen“ hofft der Hof Paten zu finden, die ihnen helfen den Unterhalt der Tiere zu sichern. Der Name für das Kuhaltersheim ist noch nicht entschieden, da müssen wir uns noch ein bisschen gedulden. Bis zum Herbst soll die Planung und die Entstehung des Kuhaltersheimes abgeschlossen sein. Wir werden Euch natürlich weiterhin regelmässig über die Zwei und den Hof der Familie berichten!