27.04.2020 Eine Bitte an Hilfesuchende
Liebe Tierfreunde!
Findet man ein Tier in einer Notsituation, so ist man selbst verzweifelt, wenn man länger suchen muss und immer wieder weiterverwiesen wird.
Es ist sehr unglücklich, wenn wir zwischendurch keine Notfälle aufnehmen können und bemühen uns wenigstens mit der Nennung weiterer Auffangstationen helfen zu können.
Es kommt aber immer wieder vor, daß man mit Vorwürfen konfrontiert wird. "Für so ein kleines Vögelchen werden sie wohl Platz haben? " "Aber sie sind doch der Tierschutz! Sie müssen helfen!" Das sind noch die harmlosen Varianten.
Was eine neue Aufnahme für einen Rattenschwanz mit sich bringt ist vielen nicht bewußt und SekretärIn, Reinigungskraft, FuttereinkäuferIn, Tierarzt-Service, Spenden-AbholerIn, TierpflegerIn und Gute-Laune-Bär haben wir leider nicht. Schön wäre es- aber wir können niemand einstellen. Können wir auch gar nicht bezahlen.
Die Wildtierhilfe im Tier Refugium Wegberg betreibe ich alleine.
Anrufe annehmen, oft auch beraten
Anrufer, die nach abgegebenen Findelkinder fragen
Futter zubereiten
Flaschenkinder alle 2-3 h füttern ( Ja, auch nachts)
Vogelbabys alle 15 bis 20 min füttern
Igel erstversorgen
Langzeitpatienten baden, salben und Medikamente eingeben
Boxen, Käfige etc. täglich putzen, desinfizieren
Findelkinder, die wieder abgeholt werden, übergeben
Fotografieren für die Webseite
Tiernotfälle posten, damit auch jeder weiß, was bei uns so passiert
Wir finden, daß wir alles, was uns möglich ist tun, um zu helfen.
Aber wir müssen auch den Tieren vor Ort gerecht werden, will man nicht sein eigener Tierschutzfall werden.
Und ab und an muss man auch die Notbremse ziehen, will man sich körperlich und seelisch nicht zugrunde richten.
Dann kommt es nun mal vor, daß wir an einigen Tagen Hilfesuchende ablehnen müssen, da die Zeit für die Betreuung der Tiere vor Ort gewährleistet werden muss.
Es kann dann erst wieder ein Pflegling angenommen werden , wenn ein anderer ausgezogen ist.
Unser Tag hat leider auch nur 24 h ...
LG Antonia