Rabenkrähe Fritzi
Sie wurde uns als Ästling gebracht. Ästlinge werden am Boden noch lange von den Eltern weitergefüttert und sollten nicht eingefangen werden, wenn sie nicht verletzt oder offensichtlich verlassen sind. War gut gemeint, aber die Finder wussten es nicht besser.
Die Rabenkrähe lebt mittlerweile ganz frei bei uns, kommt und geht wie es genehm ist. Sie betrachtet das Tier Refugium als ihr Territorium und vertreibt erfolgreich unbekannte Personen und Tiere.
Fritzi ist ständig im Schlepptau, ob es zur Eselweide geht oder man abends im Garten sitzt – Fritzi darf nichts entgehen! Keine Gegenstände dürfen liegengelassen werden – alles wird stibitzt und versteckt. Nicht selten muss man schmunzeln, z.B. wenn man dann ein Teelicht zwischen den Kirschbaumzweigen geklemmt sieht, oder er mit einer kompletten Brezel abhebt.
Erst wenn Fritzi sich gegen 21.30 Uhr in den Bäumen zu seinem Schlafplatz zurückzieht, tauchen dann unsere Katzen wieder mutig auf. Wir wissen nicht, ob Fritzi irgendwann sich dem Schwarm anschliesst, der täglich bei uns vorbeischaut, um Reste des Hühnerfutters zu erhaschen. Doch sollte das irgendwann so sein, werden wir Fritzi sehr vermissen.
Unsere Rabenkrähe Fritzi holt sich täglich ihre Streicheleinheiten und vor allem ihre geliebten Erdnüsse ab. Da Fritzi gerne „teilt“, wartet schon die ein oder andere Krähe ungeduldig auf die Ausbeute. Besonders freuen wir uns, dass sich geschütze Saatkrähen darunter gesellt haben. Das könnte eine Art Lebensversicherung für den Krähenbestand um uns herum sein und hoffentlich die Jagdausübungsberechtigten davon abhalten, sie bei den sog. „Krähentagen“ abzuschießen. Seit Fritzi da ist, sind auch alle anderen Vögel vor Katzen sicher. Fritzi hat sich gehörig Respekt verschafft. Sobald unsere Katzen auch nur das Flattern hören, bringen sie sich in Sicherheit.