06.09.2021 Aufnahmestopp Anmerkung
Eigentlich brauchen wir uns nicht zu rechtfertigen, aber der ein oder andere ist vielleicht verzweifelt, wenn er ein Tier findet und wir es momentan nicht aufnehmen können oder auch erst gar nicht in der Lage sind während der Versorgung der Tiere an das Telefon zu gehen.
All unsere Aktivitäten geschehen ehrenamtlich. Aktuell ist z.b. die Igelsaison im vollen Gange. D. h. jede Menge Babys, die zu füttern sind, teilweise auch nachts. Und wenn nicht nachts dann bis Mitternacht und morgens ab 6:00 Uhr wieder. Aktuell sind z.b. 9 Igelbabys, die noch gefüttert werden müssen. Alle 2 Stunden... da ist es aber mit reinem füttern nicht getan, einige sind noch so jung, daß man auch noch das sogenannte Toiletting machen muss. Wenn man dann wie am Freitag einen kompletten Wurf dazu bekommt, dann dauert es schonmal etwas länger bis die Babys richtig trinken. Entweder weil sie es nicht kennen oder weil sie krank sind. So ist dann schnell mal eine Stunde rum, bis man mit 9 Stück fertig ist. D. h. bei einer Fütterung im 2-Stunden Rhythmus bleibt uns faktisch nur eine Stunde bis der, der als erstes dran war wieder Hunger hat. In dieser Stunde macht man dann Boxen sauber, bereitet neue Aufzuchtsmilch und Brei für die anderen Igelbabys, die schon selber schlecken vor. Jeden Tag gibt es mindestens eine Waschmaschinenladung voller Handtücher und Igelschlafsäcken. Unzählige Näpfe und Schüsselchen müssen täglich gespült werden. Schlafhäuser der Großen gereinigt. Alle Igel müssen einmal am Tag gewogen werden, Boxen werden desinfiziert, Medikamente verabreicht, geschwächte Tiere infundiert werden, manche müssen Zwangsernährt werden. Teilweise haben wir Igel mit sehr langwierigen Wundbehandlungen, wo Wunden gespült oder Igel medizinische Bäder bekommen müssen. Kotproben müssen untersucht werden.
Dazu gibt es auch noch immer Mauerseglerbabys, die permanent gefüttert werden müssen. Verletzte Tauben oder kranke, die versorgt werden müssen. Tiere, die wir eigentlich dieses Jahr nicht pflegen erstversorgen bis sie in einer geeignete Pflegestelle unterkommen.
Erstversorgung von Neuaufnahmen. Viele Tiere kommen mit Fliegeneiern und/oder Maden an, die akribisch abgesammelt werden müssen und unseren Zeitplan immer wieder durcheinanderschmeissen.
Und nicht zu vergessen und keinesfalls zu unterschätzen: unsere Gnadentiere im Tier Refugium. Egal ob Esel, Schweine, Schafe, Waschbären, Gänse, Enten, Hühner, Puten etc. alle Tiere müssen versorgt, gefüttert und sauber gemacht werden.
Dazwischen immer wieder mal Tierarztbesuche.
Von daher bitten wir um Verständnis, daß wir im Moment nicht nur voll in Bezug auf vorhandenen Platz sind sondern wir nur sehr eingeschränkt im Moment an das Telefon gehen können, denn wir können bei einer Behandlung nicht alles stehen und liegen lassen.
Auch bitte während des Aufnahmestopp keine Tiere einfach spontan bei uns vorbei bringen. Wir können im Moment keine weiteren Tiere aufnehmen, bis wir wieder welche auswildern können und sowohl Platz als auch Zeit für Neuaufnahmen haben. Und ein gefundenes Tier verliert eventuell wertvolle Zeit, weil es vergeblich versucht wurde bei uns abgegeben zu werden.