Grüße von Vicky aus ihrem neuen Zuhause
29.03.2017 - Vicky zog bereits VOR unserer Übernahme der Ranch in ein Pensionsstall, da sie schwer erkrankt war. Den Umzug beschlossen damals ihre Paten. Für Vicky übernimmt das Tier-Refugium Wegberg Tierarzt und Hufpflege. Für die Unterbringung kommen ihre beiden Paten auf. Bastian und Jürgen kümmern sich um Vicky. Sie ist inzwischen wieder auf der Höhe, hat schön abgenommen und sieht toll aus.
Vielleicht mag Bastian etwas über ihre Krankengeschichte und Behandlung schreiben?
„Ich wage mal den Versuch, die Ereignisse zu schildern, wie ich sie in Erinnerung habe. Alles fing etwa im Juni 2016 an, als von den Helfern der Ranch bemerkt wurde, dass Vicky stark lahmt, nachdem sie auf der Weide war. Durch einen Tierarzt wurde festgestellt, dass sie einen schweren Reheschub hatte. (Die Hufrehe ist eine aseptische Entzündung der Huflederhaut, die den Huf mit dem darunter liegendem Knochen verbindet. Man kann sich das wie einen Klettverschluss vorstellen, der den Huf mit dem Knochen verbindet. Eine Rehe wird oft durch Stoffwechselprobleme ausgelöst. Bei Vicky waren es mit großer Wahrscheinlichkeit fehlende Bewegung und zu nährstoffreiche Nahrung. ) Die darauf folgenden Ereignisse bekomme ich leider nicht mehr genau zusammen. Den Helfern auf der Ranch war aber klar, dass Vicky auf der Ranch nicht gesund werden kann, da die Rahmenbedingungen nicht geeignet waren. Vicky musste strenge Diät halten und darf nie mehr auf einer Weide stehen.
Ein geeignetes Sandstück stand aber auf der Ranch nicht zur Verfügung. Andererseits musste sie genug Bewegung haben, um die Hufmechanik in Gang zu halten, um die Giftstoffe aus den Hufen weg zu transportieren. Deshalb hat Jürgen mit Roman gesprochen, um Vicky an einen anderen Hof transportieren zu dürfen. Roman hat Letzen Endes zugestimmt, und Vicky wurde ein paar Kilometer weiter eingestallt. Am neuen Hof bekommt sie jeden Tag Freigang auf einem Sandstück. Als sie am neuen Hof angekommen war und sich sehr gut eingelebt hatte, wurden weitere Maßnahmen getroffen. Da der erste Tierarzt nur eine Schmerztherapie durchgeführt hatte, wurde der Arzt gewechselt. Diese versuchte ebenfalls erst mal eine Schmerztherapie und empfahl einen Cushing-Test. Der Cushing-Test war leider positiv, was eine Lebenslande Medikamentengabe bedeutet. Darüber hinaus wurde durch eine Röntgenuntersuchung festgestellt, dass sich das Hufbein leider schon sichtbar abgesenkt hat. Nachdem einige Zeit verstrichen war, ohne eine deutliche Verbesserung zu erkennen, wurden beide Vorderhufe unterpolstert, um ein weiteres Absacken des Hufbeins zu verhindern. Die Polster, Diät und die Bewegung fingen langsam an zu Wirken. Vickys Zustand wurde von Woche zu Woche besser.
Nach einem Reheschub mit abgesenktem Hufbein, dauert es etwa ein Jahr, bis der Huf wieder vollständig und belastbar mit dem Knochen (Hufbein) verbunden ist. Bis dahin wird Vicky auf schonende Art auf dem Reitplatz bewegt, um den Kreislauf und das Immunsystem am laufen zu halten. Man merkt aber, dass sie viel Power hat, die sie ab und zu auf dem Paddock rauslässt. Sie bekommt Heute, auf Empfehlung der Tierärztin, deutlich weniger Futter als Früher, um einen weiteren Reheschub zu verhindern.“