Greifvögel in Not
17.01.2017 - Zur Zeit häufen sich Sichtungen von Greifvögeln in Not! Wie z.B. diesem Mäusebussard auf dem Foto. Wir möchten an dieser Stelle ein paar Infos weitergeben, wie man Greifvögeln helfen kann. Als erstes weisen wir darauf, dass wir KEINE Greifvogelstation sind! Dafür sind wir weder ausgestattet, noch verfügen wir über ausreichende Kenntnisse um Greifvögel erfolgreich zu helfen. Unsere Hilfe bezieht sich auf das Sichern von hilfebedürftigen Tieren und den umgehenden Kontakt zu Fachleuten. Ggfs. übernehmen wir im Auftrag der Spezialisten Tierarztfahrten zu fachkundigen Tierärzten.
Greifvögel in Not erkennt man z.B. daran, dass man sich ihnen bis auf wenige Meter nähern kann, ohne dass sie wegfliegen. Sie versuchen wegzufliegen, hüpfen aber dann vor einem Menschen nur davon statt abzuheben. Die Gründe können z.B. eine Kollision mit Fahrzeugen, Brüche, Schussverletzungen, Vergiftungen, Erkrankungen verschiedener Arten oder starker Parasitenbefall sein, der die Tiere extrem schwächt.
An diesem Mäusebussard erkannte man sofort einen Belag auf der Zunge, der auf massive Verwurmung hindeutet. Greifvögel kann man durchaus als Extremsportler bezeichnen. Bei Schwäche baut sich die Muskulatur schnell ab. Einmal geschwächt, benötigen sie Hilfe, da sie ohne fliegen zu können allmählich verhungern. Dieser Bussard macht keinerlei Anstalten sich dem Menschen zu entziehen und kann vorsichtig mit einer Decke gesichert werden. In der Praxis Sudhoff in Mönchengladbach wurde er geröntgt und glücklicherweise konnten keine Brüche oder Hämatome festgestellt werden. Ein Kropfabstrich bestätigte die massive Verwurmung.
Der volle Kropf auf dem Röntgenbild rührt von einer Futtergabe unsererseits, die er in Windeseile verputzt hat. Wildvögel aller Art gehören nicht in Käfige, da sonst das empfindliche Gefieder Schäden davontragen kann. Nicht selten werden uns Wildvögel zugeführt, die durch Käfighaltung so schlimme Gefiederschäden davon getragen haben, dass sie flugunfähig sind. Sie müssen dann solange in menschlicher Obhut bleiben, bis sie durchgemausert sind – sprich einen Federwechsel durchlaufen haben. Das kann Monate dauern und ist für Wildvögel ein großer Stress. Sichert man einen Wildvögel gleich welcher Art, transportiert man ihn am besten in einem Karton.
Wir führen unsere Greifvögel Willi Krings aus Heinsberg zu. Er ist für den Kreis Heinsberg unser zuständiger Greifvogelexperte. Danke an die Menschen, die mit Meldungen dafür sorgen, dass unsere Wildvögel Hilfe erfahren können.