Brieftaube

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30.08.2016 - Trotz der Temperaturen der letzten Wochen werden die Tauben zum Wettkampf aufgelassen. Diese wurde uns heute gebracht. Die Finder haben bei der Telefonnummer auf dem Ring angerufen. Dem belgischen Halter war es zu weit sie abzuholen, da sie so oder so den Kopf umgedreht bekommt, wurde am Telefon gesagt. Die Finder sollen dies bitte in seinem Auftrag tun, hiess es. (Leider kein Einzelfall).

 

Wer es noch nicht weiss: Die Tauben werden zu Tausenden, zwischen 400 und 600 Kilometern von ihrem Heimatschlag weggefahren und wollen nichts sehnlicher als zu ihrer Gruppe nach Hause fliegen. (siehe auch Link unten im Text) Dass diese Taube bei einem Wettkampf-Flug erschöpft gestrandet ist, zeigt ein Ring am Fuß in dem sich ein Chip befindet, der die Ankunft signalisieren soll. Es winken hohe Preise für die besten zurückgekehrten Tauben. Sogenannte Brieftauben sind übrigens die Verursacher der leider unbeliebten Stadttaubenproblematik, da sie oft völlig erschöpft sich de nächsten Taubengruppe anschliessen und sich mit den Stadttauben weiter verpaaren. Diese Taube wid mit den anderen unzähligen Tauben, die uns schon dieses Jahr gebracht wurden bei uns in der Voliere untergebracht, oder bei befreundeten Brieftaubenhelfern.

http://www.nwzonline.de/.../kabinenexpress-transportiert-1500...

1) Die Tiere werden vollkommen sinnloserweise permanent vermehrt, statt sich um den Bestand zu kümmern.
2) Die Tiere werden vollkommen sinnlos von ihren Partnertieren getrennt
3) Es wird mit dem Unwohlsein der Tiere (wieder zurück zu ihren Partnern zu wollen) ein Spaß getrieben
4) Die Tiere werden ewig lang vorher transportiert, bevor sie ankommen
5) Ist das Warten auf besseres Wetter dem geschuldet, dass man es besser angucken und fotografieren kann. Oder fahren die LKW bei Unwetter in mitgebrachte LKW-Unterkünfte? Wäre das ein Argument für die Tiere, und nicht nur für die Herren und Damen, die ihre Tiere bestmöglich betrachten wollen, bevor sie diese aussetzen, könnten sie diese gar nicht herauslassen. Warum? Weil sich besagte Wetterlagen während des Fluges und der strapaziösen Reise ereignen. Währenddessen der Vermehrer, der seine Haustiere aussetzte, bereits wieder gemütlich im Trockenen sitzt,

Auch sollte man das „Auffliegen“ beim Namen nennen: Aussetzen. Ich empfehle ein Einsammeln von beringten Tauben und ein Anrufen bei den Vermehrern, du wirst staunen, wie viel Interesse die noch haben, die sog. „Versager“ wiederhaben zu wollen.

Das Fazit? Vollkommen sinnlose Tierquälerei, die Tiere werden vermehrt und ausgesetzt, die Kosten tragen Privatleute, die sehr viel Geld investieren, um die Tiere aufzunehmen und zu pflegen, und der Steuerzahler in Form von Schlägen und hässlichen Abwehrmaßnahmen. Von der sinnlosen Umweltbelastung durch solche Transporte ganz zu schweigen. Und zu allem Überfluss finden sich leider immer wieder Leute, die selbst den absurdesten und tierquälerischsten Murks auf irgendeine Art und Weise rechtfertigen wollen und vor sich auch können. Mein Vorschlag – statt eines Verbotes -: Wie wäre es mit einer Steuer von 100 Euro pro Taube für solche Vermehrer? So können die Kommunen anfallende Kosten für betreute Schläge und Tierarztbesuche finanzieren und der Vermehrer kann endlich seiner Tierliebe Ausdruck verleihen. Geld scheint schließlich da zu sein.