Verwilderte Katzen im Tagebau201807 WDR Tieresuchen

30.07.2018 - Das ist in den sog. Geister-Dörfern um Gartzweiler II ebenso der Fall. Wir, vom Tier-Refugium Wegberg sind diesbezüglich sehr aktiv und versuchen nach dem Verlassen der letzten Häuser die Katzen zu sichern, zu kastrieren und umzusiedeln.

In Borschemich (alt) wurden allein vom Tier-Refugium 67 Katzen gesichert. Zwei weitere Vereine sind phasenweise ebenso tätig gewesen. In Immerath (alt) läuft es im Spätsommer wieder an.

Denn bis ein endgültiger Abriss der Orte vollzogen ist, vermehren sich die Katzen ungestört und werden vom Tagebau buchstäblich in die nächsten Orte geschoben. In Keyenberg ist bereits eine erhöhte Population an Katzen zu verzeichnen, die in menschlicher Umgebung nach Futter und Unterschlupf suchen. Doch es betrifft nicht nur Katzen, auch Wildtiere verlieren ihren Lebensraum und werden in Wohngebiete meist als störend empfunden.

Im Spätherbst versucht das Tier-Refugium mit Helfern Igel einzusammeln, bevor sie in den Winterschlaf gehen und bei den Abbrucharbeiten unbemerkt lebend begraben werden.
Wenn man bedenkt, dass neben der Fläche die allein der Tagebau schon beansprucht, gleichzeitig landwirtschaftliche Ausgleichsflächen für die Landwirte aus den Umsiedlungsorte bereitstellen muss, sowie Fläche für neue Ortschaften bebaut und versiegelt wird, dann erschließt sich, wieviel Lebensraum für Pflanzen und Tiere verloren geht.

Die hiesige Fauna wird in den noch intakten Bereichen Zuflucht suchen und eben auch in den umliegenden Dörfern, Parks usw. Was aber unwillkürlich auch Futterknappheit mit sich zieht. Rehe, Marder, Füchse, Wild- und Wasservögel usw. sind zunehmend in Gärten, Parkanlagen etc. zu sehen. Zumindest häufen sich bei uns die Anrufe mit der Bitte irgendein Tier aus dem Umfeld zu entfernen. Gestört fühlen sich Menschen nicht nur von Fuchs, Marder und Co., sondern zunehmend auch von Vögeln, die durch Nester Hauswände verschmutzen.

https://www1.wdr.de/fernsehen/tiere-suchen-ein-zuhause/verwilderte-katzen-100.html