Wider die Hoffnungslosigkeit
Es kann nicht sein, dass ich auf dieser Welt nichts bewirke.
Denn das würde heißen, dass all der Schmerz,
den ich empfinde,
und all das Mitleid,
das ich fühle,
und all die Wut,
die in mir ist,
ganz und gar umsonst sind,
so sehr ich mich auch bemühe.
Es kann nicht sein, dass ich Dinge nicht ändern kann.
Denn das würde bedeuten, dass das Leid,
das ich sehe,
und das Klagen,
das ich höre,
und die Bitterkeit,
die ich schmecke,
niemals enden werden,
wie schwer ich auch dagegen kämpfe.
Und dennoch fühle ich mich machtlos und klein,
weil das Wenige, das ich tun kann,
so verschwindend gering erscheint gegen das große Unrecht, das um uns herum
geschieht.
Wie gern würde ich glauben, dass der Flügelschlag dieses Gedichts
irgendwo auf der Welt
eine Zwingertür öffnet oder einen Knüppel zu Boden fallen lässt.
Dass etwas Großes daraus entsteht.Gedicht: Bernhard Wolf, am 29. Juli 2011
Foto: Tier-Refugium, Iltis-Waise