Kater Karl
24.01.2018 - Der verwilderte Kater Karl ist eines von vielen Straßenkatzen in unseren Dörfern und Städte. Ob er irgendwann mal ausgesetzt, entlaufen oder ein Nachkomme einer Streunerkatze ist, kann er uns nicht erzählen. Lediglich sein wildes Verhalten lässt darauf schliessen, dass er Menschen nicht aus der Nähe kennen kann. Gestern gelang es uns Streunerkater Karl einzufangen, der durch seinen schlechten Zustand an einer Futterstelle aufgefallen war.
Wie oft hören wir, dass Katzen ganz gut alleine zurecht kommen.
Und wie oft wird es durch solche Fälle widerlegt. Mögen Katzen eine zeitlang alleine zurecht kommen, so bleiben sie dennoch Haustiere, die ohne menschliche Fürsorge irgendwann an Hunger, Krankheiten oder Verletzungen jämmerlich verenden.So auch Karl, der als unkastrierter Kater draussen ganz auf sich gestellt ist. Karl hat einige Revierkämpfe hinter sich, das zeigen die vielen alten und frischen Bissverletzungen. Entstanden, um sein Revier gegenüber anderen unkastrierten Katern zu verteidigen und um die Gunst einer oder mehrerer ebenso unkastrierten, rolligen Kätzinnen zu werben.
Karl hat immer irgendwo etwas zu fressen bekommen, zuletzt an einer Futterstelle, an der er sich regelmäßig einfand. Dadurch fiel er auf, weil sein Zustand sich rapide verschlechterte. Chronischer Durchfall, wodurch er sich ganz schlimm einkotete. Putzen konnte er sich nicht mehr, da seine entzündeten und vereiterten Zähne und sein Mäulchen zu sehr schmerzen. Den Schmerz überwand er nur, wenn der Hunger größer war und er fressen musste. Aber auch das tut schrecklich weh.
Heute morgen wurde er in Narkose gelegt, damit man ihn überhaupt anfassen und untersuchen konnte. Unser Praxisteam hat ihn „Karl” getauft. Er wurde liebevoll erst einmal von unserem Praxisteam gebadet, damit man überhaupt sehen konnte, ob sich größere Wunden darunter verstecken. Letztlich musste er aber teilweise geschoren werden, um ihn von dem Dreck zu befreien. Darunter verbergen sich Ekzeme. Er wurde entfloht, die Bissverletzungen wurden behandelt, die vereiterten Zähne mussten gezogen werden, die restlichen von Zahnstein befreit. Da er schon mal in Narkose lag, wurde er auch direkt kastriert.
Nun geben wir alles, damit er sich von diesem schlechten Zustand erholen kann. Karl wird gepäppelt und sein Durchfall medikamentös behandelt. Wenn er dann wieder fit ist, darf er zurück an die betreute Futterstelle, denn eingesperrt sein ist gar nichts für einen Kater der die letzten 8-9 Jahre in Freiheit gelebt hat. Wir wünschen Karlchen gute Besserung bei uns.
An dieser Stelle der dringende Appell an ALLE Katzenhalter ihre Tiere zum Wohl aller kastrieren zu lassen!!! Wir vom Tier-Refugium Wegberg e.V. & MonRo-Ranch unterstützen finanzschwache Tierhalter mit Kastrationsgutscheinen, damit das kein Grund darstellt, sein Haustier nicht kastrieren zu lassen.
Infos darüber unter www.tier-refugium.de oder Tel: 0157-85 992 996
Am besten BEVOR die Frühlingsgefühle einsetzen!