Was im Kleinen begann, ist mittlerweile zu einer bekannten Anlaufstation für Notfälle geworden. Wir sind mit der Aufgabe gewachsen und mit uns auch unser Gnadenhof. Obwohl wir eher "im Stillen" agiert haben, erreichen uns zunehmend Hilferufe, aber auch Anfragen nach vermittelbaren Tieren, was uns natürlich umso mehr freut. Es ist immer wieder ein schönes Gefühl, Tiere in ein neues Zuhause zu entlassen, wohl wissend, dass es ihnen dort gut geht. Natürlich geschieht das auch immer mit einem weinenden Auge. Wenn man mit den Tieren durch Tiefen gegangen ist und mit ihnen gehofft und gezittert hat, dann wachsen sie uns natürlich ans Herz. Immer wieder ermunterten uns Freunde, eine Website zu erstellen, nicht zuletzt, damit sie immer auf dem neuesten Stand sind und stets auf Fotos zugreifen können. Diesem Ruf sind wir hiermit gefolgt :-)

Hier ein kurzer Überblick, was bisher geschah. In den vergangenen Jahren konnten wir folgende Tiere retten, aufziehen oder gesund pflegen und sie dann wieder auswildern bzw. vermitteln:

28 Igel, 4 Fasane, 3 Feldhasen, weit über 100 Hühner, 2 Landschildkröten, 7 Wasserschildkröten, 4 Schwalben, 7 Spatzen, 1 Buchfink, 1 Zaunkönig, 1 Eichelhäher, 3 Eichhörnchen, 4 Hauskaninchen, 9 Meerschweinchen, ein Mäusebussard, ein Sperber, ein Mauswiesel, 13 Tauben, 2 Krähen, 7 Schafe, 28 Katzen, 7 Hunde.

Dazu kommen noch Vermittlungshilfen, ohne dass die Tiere bei uns aufgenommen wurden. Manchmal werden wir als Unterstützung bei Kastrationsaktionen hinzugezogen, von Vereinen oder Privatpersonen, die das schon seit vielen, vielen Jahren machen und sich auch fast ausschließlich darum kümmern. In diesem Maße könnten wir es auch nicht durchführen, da wir für mehrere Tierarten Anlaufstation sind. Ein Gnadenhof als Mahnmal für eine Gesellschaft, in der Tiere immer noch als Spielzeug, Ware, Sportgeräte etc. gesehen werden.

Wir

  • helfen kranken und verletzten Haustieren und Wildtieren (von der Schwalbe, über Igel, Geflügel, Hunden, Katzen, Nager, Schafe bis hin zum Esel),
  • bieten Notfällen eine Zuflucht,
  • vermitteln unsere Pfleglinge in ein liebevolles und verantwortungsbewusstes Zuhause.

Unser Gnadenhof liegt sehr schön an einem Feldrand im Kreis Heinsberg. An unserem Wohnhaus befindet sich ein separater Anbau mit einem schönen Innenhof, der bei Bedarf auch Freigang ermöglicht, ohne dass unsere Pflegetiere ausbrechen können. Ein separates Zimmer dient als Quarantänestation oder Krankenzimmer für frisch operierte oder ruhebedürftige Pfleglinge. Unser Grundstück umfasst 2.500 qm und vor 3 Jahren konnten wir angrenzend noch weitere 3.000 qm dazu pachten. Somit haben alle unsere Tiere genug Freiraum, um sich von den Strapazen und Schicksalen zu erholen. 

Unsere Arbeit wird durch Spenden von lieben Tierfreunden aber hauptsächlich durch Eigenleistung finanziert. Alle eingehenden Spenden kommen 1:1 unseren Tieren zugute. Gesunde und junge Tiere, manchmal auch ältere Tiere werden von uns weitervermittelt. Einige von ihnen sind aufgrund ihrer Vorgeschichte oder Gebrechen schwer oder meistens gar nicht zu vermitteln.

Unser Hof ist für viele Tiere ein Zuhause auf Zeit. Für die Gnadenhoftiere ist es ein Zuhause für immer. Auf diesen Gedanken basieren all unsere Ziele und unser Handeln. Trotz der vielen schlaflosen Nächte, die wir in Bangen und Hoffen bei unseren Notfällen bisher verbracht haben, stehen wir nach wie vor voller Zuversicht und Freude zu unserer Tierhilfe.

An dieser Stelle bedanken wir uns auch bei unseren Nachbarn, die voller Interesse und Toleranz uns das Leben mit all den Tieren nicht schwer machen.

 Natürlich stoßen wir auch auf Unverständnis, da es für einige nicht so selbstverständlich ist, Tieren zu helfen, die sonst keine Lobby haben und kein Gehör finden. Vor allem wenn wir horrende Tierarztkosten in Kauf nehmen, um Leben zu retten, die uns einfach "auf die Fußmatte" gelegt werden und es "ja gar nicht unsere eigenen" sind.

 

Vielen Dank hier auch an unseren lieben Tierarzt. Er unterstützt uns mit fairem Honorar und selbstlosem Einsatz rum um die Uhr!

Tiere können nicht für sich selbst sprechen. Und deshalb ist es so wichtig, dass wir als Menschen unsere Stimme für sie erheben und uns für sie einsetzen. (Gillian Anderson)

Wer aber die Augen aufmacht, der erwacht aus dieser Sicherheit und sieht, was alles geschieht, wenn keine Menschen da sind, die über die Kreatur wachen. (Albert Schweitzer)

Die vermeintliche Rechtlosigkeit der Tiere, der Wahn, dass unser Handeln gegen sie ohne moralische Bedeutung sei, dass es gegen die Tiere keine Pflichten gäbe, ist geradezu eine empörende Rohheit und Barbarei. Erst wenn jene einfache und über alle Zweifel erhabene Wahrheit, dass die Tiere in der Hauptsache und im Wesentlichen dasselbe sind wie wir, ins Volk gedrungen sein wird, werden die Tiere nicht mehr als rechtlose Wesen dastehen. Es ist an der Zeit, dass das ewige Wesen, welches in uns, auch in allen Tieren lebt, als solches erkannt, geschont und geachtet wird." (Schopenhauer)